„Die ersehnte Ankunft“ (Kindergeschichte über die Hadsch)
100. Mein Herr, Gewähre mir einen Rechtschaffenen (Sohn)“,
101. dann gaben wir ihm die frohe Botschaft von einem sanftmütigen Sohn.
102. Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sagte er: „O Mein Sohn, ich sehe im Traum, daß Ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?“, er sagte: „O mein Vater, tu, wie dir befohlen wird; du sollst mich – so Allah will – unter den Geduldigen finden.“
103. Als sie sich beide (Allahs Willen) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn auf den Boden hingelegt hatte ,
104. da riefen Wir ihm zu: „O Abraham ,
105. du hast bereits das Traumgesicht erfüllt.“ So belohnen wir die, die Gutes tun.
106. Wahrlich, das ist offenkundig eine schwere Prüfung.
107. Und wir lösten ihn durch ein großes Schlachttier aus.
108. Und wir bewahrten seinen Namen unter den künftigen Geschlechtern.
109. Friede sei auf Abraham!
Leila und Karim schauen aus dem Fenster. Sie zählen die Autos, die auf der Strasse vor dem Haus vorbeifahren. Sie warten gespannt auf das rote Auto, das ihren Eltern gehört, denn diese sind zum Flughafen gefahren, um Tante Amina und Onkel Youness abzuholen.
„Oma, wie lange müssen wir denn noch warten?“ fragt Leila. Sie ist schon ganz ungeduldig, denn sie freut sich auf ihre Tante Amina und ihren Onkel Youness. Sie hat sie lange nicht gesehen. Genau vor drei Wochen sind sie nämlich nach Mekka gereist und heute kommen sie zurück.
Die Oma lächelt Leila an und sagt: „Leila, hab noch ein wenig Geduld. Bald werden sie da sein, inscha Allah.“ Sie setzt sich in ihren Sessel und schaut ihre zwei Enkelkinder liebevoll an. „Soll ich euch etwas erzählen? Dann vergeht die Zeit bestimmt wie im Flug!“
„Oh ja!“ freut sich Karim. Er liebt es, wenn ihm seine Oma Geschichten erzählt. Schnell läuft er zu seiner Oma hin, setzt sich auf ihren Schoß und schaut sie gespannt an. „Auch ich habe die Hajj vollzogen. Das ist schon lange her. Damals war ich noch jung und stark. Ich bin mit eurem Opa nach Mekka gereist. Es war ein wundervolles Erlebnis.“
„Oma…“ unterbricht Leila ihre Großmutter. Sie hat es sich inzwischen auf einer Armlehne von Omas Sessel bequem gemacht. „Wenn man in Mekka ist, dann sieht man auch die Kaaba, oder?“ „Ja“, antwortet die Großmutter. „Die Kaaba befindet sich in Mekka. Um sie herum ist eine große Moschee gebaut mit mehreren Etagen, damit alle Pilgerer darin Platz zum Beten finden. In Mekka ist auch die Quelle Zamzam. Alle Pilgerer trinken davon und sie nehmen davon auch immer etwas mit nach Hause, Und wenn man Zamzamwasser trinkt, so soll man immer ein Dua zu Allah sprechen. Als ich in Mekka war habe ich auch davon etwas getrunken. Es schmeckt weich und süß. Aber nun möchte ich euch erzählen, warum wir eigentlich unser Opferfest feiern. Kennt ihr schon unseren großen Propheten Ibrahim, alaihi assalam?“
Leila und Karim nicken eifrig mit ihren Köpfchen und Karim erzählt hastig: „Ibrahim hatte zwei Söhne: Ishaq und Ismail.“ „Richtig“, freut sich die Großmutter „Ismail ist der ältere Sohn. Und als Ismail ein großer Junge geworden war, da sah Ibrahim im Traum, dass er seinen geliebten Sohn für Allah opfern sollte. Ibrahim alaihi assalam liebte seinen Sohn, aber noch viel mehr liebte er Allah, denn er ist unser Schöpfer, er ist Allmächtig und Allwissend. Und so gehorchte Ibrahim und erzählte Ismail von seinem Traum, dieser antwortete: ‚O Vater, tue was dir befohlen wurde. Du wirst mich, so Gott will, geduldig finden.‘
Auch Ismail hat Allah geliebt und war so gottesfürchtig, dass er sofort mit dem Befehl von Allah einverstanden war.
Ibrahim und sein Sohn Ismail verließen Mekka und gingen nach Mina. Mina ist ein Ort in der Nähe von Mekka. Er wollte gerade Ismail opfern, da rief Allah zu ihm: ‚O Ibrahim, du hast deinen Traum erfüllt‘. Das heißt: Du hast deine Prüfung bestanden. Denn Allah hat Ibrahim damit geprüft. Er hat geprüft, ob sein geliebter Prophet Ibrahim alle Befehle von ihm ausführt, auch wenn er dadurch einen Sohn verloren hätte.
„Und was hat Allah dann Ibrahim geschickt? Was sollte Ibrahim dann opfern?“
„Ich weiß es!“ ruft Karim ganz aufgeregt, „einen Widder.“
„Richtig, mascha Allah. Es war ein männliches Schaf, ein Widder. Und seit dem schlachten die Muslime an diesem Tag ein Schaf und erinnern sich somit an unseren großen Propheten Ibrahim und an seine Prüfung.“
Leila hat eine Frage: „Wenn man in Mekka bei der Pilgerfahrt ist, schlachtet man da auch ein Schaf?“
„Ja, aber nicht jeder muss schlachten. Es gibt verschiedene Hajj-Arten, je nach dem welche man macht, muss man schlachten oder auch nicht. Und für uns hier zu Hause ist es Sunnah, also eine beliebte Tat, es zu tun. Und …“
Doch weiter kam Großmutter nicht, denn plötzlich klingelte es an der Tür. Karim und Leila sehen sich erstaunt an. So schnell ist nun die Zeit vergangen, während ihre Großmutter ihnen etwas erzählt hat. Und nun sind ihre Eltern schon da zusammen mit Tante Amina und Onkel Youness. Sie laufen schnell zur Tür und öffnen sie.
Wie groß ist die Freude auf beiden Seiten!